Sonntag, Januar 19, 2025

Shōgun

Minamoto no Yoritomo, der erste Shogun des Kamakura-Shōgunats

Shōgun (jap. 将軍, vollständiger Titel: 征夷大将軍 Seii Taishōgun, in etwa Unterdrücker der Barbaren und großer General) war ein japanischer Militärtitel für Anführer aus dem Kriegeradel, der Samurai. Ursprünglich entsprach ein Shōgun ungefähr einem europäischen Herzog, im Laufe der Zeit wurde er zum eigentlichen Herrscher Japans, der anstelle des Kaisers (Tennō) die Macht innehatte.

Das Shōgunat bezeichnete zunächst nur den Haushalt, später auch den Verwaltungsapparat des Shōgun. Auf japanisch wurde es bakufu (幕府, wörtl. Zeltregierung im Sinne von „Militärregierung“) genannt.

 

Kamakura-Shōgunat (1192–1333)

Hauptartikel: Kamakura-Shōgunat

Etwa um 1150 war die Macht in Japan faktisch in der Hand der Klosterkaiser, offiziell abgedankter Regenten, die den amtierenden Tennōs nur repräsentative Aufgaben überließen. Dies hatte Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Familien des Hochadels zur Folge. Der Klosterkaiser griff auf die Unterstützung einiger Samurai-Familien zurück, erwies sich nach dem Sieg aber als weniger dankbar, als es sich diese Familien gewünscht hatten. Dies führte zum Gempei-Krieg (1180–1185), nach dessen Ende die Samurai der Region Kamakura faktisch die Macht in Japan übernommen hatten. Am 21. August 1192 wurde Minamoto no Yoritomo (1147–1199) vom Tennō zum Seii Taishōgun ernannt, womit das Kamakura-Shōgunat begründet war. Der Titel des Shōgun wurde an die Nachfolger vererbt, und die Stadt Kamakura wurde Residenzstadt des Shōgunats.

In den Jahren 1274 und 1281 wehrten die Shōgune zwei Invasionsversuche der Mongolen unter Kublai Khan ab, der Legende nach mit Hilfe eines von den Göttern gesandten Windes, des Kamikaze. Traditionell forderten die Samurai Belohnungen für ihren Dienst, der aufgrund der Tatsache, dass für das Shōgunat kein Gewinn durch die Verteidigung des Landes (zum Beispiel Landgewinn oder Kriegsbeute) abfiel, nicht oder nur in geringem Umfang gewährt wurde. Zudem forderten viele Sekten des Buddhismus Zuwendungen, da sie den Kamikaze auf ihr Lesen von Sutras begründeten.

In ihrem Unmut wandten sich vor allem der Ashikaga- und der Nitta-Klan wieder mehr dem Kaiser zu. Dies machte sich schließlich der Tennō Go-Daigo (1288–1339) zunutze, um das Shōgunat 1333 zu stürzen und mit einer Restauration der kaiserlichen Macht (der Kemmu-Restauration) zu beginnen, die aber nur wenige Jahre Bestand hatte, vor allem aufgrund unterschiedlicher Interessen Go-Daigos und der Ashikaga.

Kemmu-Restauration (1333–1336)

Grabmal von Ashikaga Takauji

Tennō Go-Daigo machte 1333 seinen Sohn Prinz Moriyoshi (auch bekannt als Prinz Morinaga) zum Seii Taishōgun und übertrug ihm die Befehlsgewalt über das Militär. Der Samurai Ashikaga Takauji (1305–1358) lehnte sich gegen Prinz Moriyoshi auf und entmachtete ihn. Prinz Moriyoshi wurde 1335 von Ashikaga Takaujis jüngerem Bruder Ashikaga Tadayoshi getötet. Der Restaurationsversuch des Tennō Go-Daigo scheiterte 1336 endgültig, und der Kaiserhof spaltete sich in die Nord- und die Süd-Dynastie. Die Auseinandersetzung dauerte bis zum Jahr 1392, als die Dynastien unter Führung von Ashikaga Yoshimitsu vereinigt wurde.

Muromachi- oder Ashikaga-Shōgunat (1338–1573)

Ashikaga Takauji, der im Kyōtoer Stadtbezirk Muromachi residierte, wurde 1338 zum Shōgun und begründete dadurch das Muromachi- bzw. Ashikaga-Shōgunat. Er gilt als Opportunist, der sein Verhalten ständig der aktuellen Situation anpasste, und als eine der kontroversesten Figuren der japanischen Geschichte. Die nachfolgende Zeit ist durch Machteinbußen der Zentralregierung gekennzeichnet, in deren Verlauf die ländlichen Samurai immer stärker wurden. Die Schwäche der Shōgune führte im Jahr 1467 unter Ashikaga Yoshimasa (1436–1490) zum 11 Jahre dauernden Ōnin-Krieg. Danach waren sowohl das Shōgunat als auch der Tennō politisch bedeutungslos geworden. Der mit dem Ōnin-Krieg beginnende Zeitabschnitt wurde zur „Periode der Krieg führenden Provinzen“ (Sengoku Jidai, 1467–1568).

Als portugiesische Händler 1543 Gewehre nach Japan brachten, nutzte Fürst Oda Nobunaga (1534–1582) diese neue Technik, um eine Reichseinigung zumindest Zentraljapans zu erzwingen. Nach der Befriedung seiner eigenen Provinz Owari erhob Nobunaga auch Ansprüche auf Nachbarprovinzen und marschierte 1568 in die Hauptstadt Kyōto ein. Zunächst unterstützte er den 15. und zugleich letzten Ashikaga-Shōgun Ashikaga Yoshiaki (1537–1597), enthob ihn aber nach Illoyalitäten 1573 aller Ämter, womit das Shōgunat erlosch.

Auf das Muromachi-Shōgunat folgte die Azuchi-Momoyama-Zeit (1573–1603). Nobunaga einte 30 der damals 68 Provinzen, starb aber im Jahr 1582 durch Verrat, ohne ein neues Shōgunat zu begründen. Im Kampf um Nobunagas Nachfolge setzte sich der aus einfachen Verhältnissen stammende Militärführer Toyotomi Hideyoshi (1536–1598) durch, eine der herausragendsten Gestalten der japanischen Geschichte. Er reformierte das Reich zu Gunsten der Samurai.

Tokugawa- oder Edo-Shōgunat (1603–1867)

Nach Hideyoshis Tod gelangte der aus dem Osten Japans stammende Tokugawa Ieyasu (1543–1616) an die Macht, der auch heute noch in einer Vielzahl von Shintō-Schreinen verehrt wird. Ieyasu wurde 1603 vom Tennō zum neuen Seii Taishōgun ernannt. Gegenüber fremden Staaten wurde der Shōgun mit dem Titel Taikun (大君, dt. „großer Gebieter“) bezeichnet, auf den das heutige Tycoon zurückgeht. Er baute im vorher unbedeutenden Fischereihafen Edo (dem heutigen Tōkyō) ein Verwaltungszentrum auf, das zur faktischen Hauptstadt des Shōgunats wurde und dem Tokugawa-Shōgunat den Namen Edo-Zeit verlieh. Seine Nachfolger vollendeten die Reichseinigung, und Japan erlebte unter den insgesamt 15 Tokugawa-Shōgunen die längste ununterbrochene Friedenszeit seiner Geschichte. Allerdings schottete sich das Land zugleich immer mehr nach außen hin ab: Starke Handelsbeschränkungen und ein absolutes Ausreiseverbot für Japaner und Einreiseverbot für Ausländer (mit Ausnahme kleiner Niederlassungen auf der vor Nagasaki gelegenen Insel Dejima (Niederländer und Chinesen), der Insel Tsushima (Koreaner), und dem Hafen Satsuma (für Handel über die Ryukyu-Inseln) [1] führten Japan in die Isolation.

Das Ende der Edo-Periode wurde durch die Ankunft eines amerikanischen Flottengeschwaders unter Kommodore Matthew Perry (1794–1858) im Jahr 1854 eingeläutet. Dessen militärische Übermacht (Kanonenbootpolitik) erzwang eine allmähliche Öffnung des Reiches für den Handel. Die scheinbare Nachgiebigkeit des Shōguns führte zur Spaltung der Samurai: Während sich die einen für eine gewaltsame Vertreibung der Fremden einsetzten und für eine Reform des Herrscherhauses und der Gesellschaft eintraten, befürworteten andere die Beibehaltung des Bakufu und der bestehenden japanischen Feudalordnung.

Die Reformkräfte setzten sich schließlich durch, mäßigten dabei auch ihre feindselige Einstellung gegenüber den Fremden. Der letzte Shōgun, Tokugawa Yoshinobu (1837–1913), wurde nach nur zwei Herrschaftsjahren 1867 gestürzt, und der Tennō Mutsuhito (1852–1912) wurde als 15-Jähriger in die alten Herrschaftsrechte eingesetzt. Die Devise seiner Regierungszeit lautete Meiji (etwa erleuchtete Regierung), weshalb die Zeit nach dem letzten Shōgunat auch als Meiji-Restauration bekannt ist.

 

Daimyō

Daimyō (jap. 大名), im Deutschen häufig auch als Fürst bezeichnet, waren lokale Herrscher im feudalen Japan.

Das Wort war ursprünglich eine Kurzform von Daimyōshu (大名主) und verwies auf ihren Großgrundbesitz. Ab dem 12. Jahrhundert wurde das Wort nach und nach eine Bezeichnung für eine Position innerhalb der Samurai. Während der Muromachi-Zeit erschienen Shugo-Daimyō (守護大名) als Beamte des Ashikaga-Shogunates und während der Sengoku-Zeit Sengoku-Daimyō (戦国大名), die auf die Vereinheitlichung Japans zielten.

Die Daimyō waren Teil des Schwertadels (buke) und unterstanden formal dem Shōgunat. Sie hatten ihrerseits Samurai als Vasallen, die sie aus dem Einkommen ihres Lehens (han) zu bezahlen hatten. Da die Zentralmacht über weite Strecken der Muromachi-Zeit ihre Gewalt nicht durchsetzen konnte, konnten viele Daimyō ihre Lehen de facto völlig unabhängig regieren.

In der Edo-Zeit wurde das Wort eine Bezeichnung für einen Samurai, der Lehnsmann des Shōgun mit einem Reiseinkommen von mehr als 10.000 Koku war. Feudalherren mit geringerem Einkommen wurden Shōmyō (小名) genannt. Durch die Auferlegung zahlreicher Pflichten konnte das Tokugawa-Shōgunat eine größere Kontrolle über die Daimyō erlangen. So mussten diese Familienmitglieder als Geiseln stellen und selbst im Rahmen des sankin kōtai die Hälfte der Zeit in ihren Lehen und die Hälfte der Zeit in Edo verbringen.

Daimyō in der Edo-Zeit wurden nach den folgenden Faktoren klassifiziert.

  1. Kakaku (家格): Klasse der Familie
  2. Kan’i (官位): Amtsrang im Kaiserhof
  3. Kokudaka (石高): Reiseinkommen
  4. Yakushoku (役職): Stelle im Edo-Shogunat

Samurai in Zusammenhang mit der Familie Tokugawa wurden folgendermaßen klassifiziert.

  1. Shimpan-Daimyō (親藩大名): Verwandte
  2. Fudai-Daimyō (譜代大名): Diejenigen, die vor der Schlacht von Sekigahara Vasallen wurden.
  3. Tozama-Daimyō (外様大名): Diejenigen, die nach der Schlacht von Sekigahara Vasallen wurden.

Die meisten einflussreichen Positionen im bakufu wurden dabei an die zahlreichen Fudai-Daimyō vergeben, deren Lehen meist verhältnismäßig klein waren und in Zentral-Japan lagen. Die Tozama-Daimyō hingegen wurden wegen ihrer früheren Gegnerschaft gegen die Tokugawa weitgehend von wichtigen Ämtern ausgeschlossen und hatten meist größere Lehen – teilweise mit einem Einkommen über 1 Million koku -, die eher in der Peripherie wie zum Beispiel auf Kyūshū lagen.

Die Daimyō wurden durch strenge Gesetze des Edo-Shogunats kontrolliert. In der Edo-Zeit gab es etwa 300 Daimyō und damit 300 Han.

Nach dem Ende des Shogunats forderte die Regierung in der frühen Meiji-Zeit 1869 die Daimyō auf, ihr Regierungsrecht über Land und Leute dem Hof zurückzugeben. Alle Daimyō folgten dieser Empfehlung und wurden danach Chihanji (Gouverneur des Hans). 1871 entschied sich die Regierung, die Han abzuschaffen und stattdessen Präfekturen zu gründen. Die ehemaligen Daimyō erhob die Regierung in den neuen Adelsstand Kazoku. Ihr Status richtete sich dabei nach der Größe ihres früheren Lehens.

 

Hatamoto

Hatamoto (jap. 旗本) waren Bannerleute des Shōgun und der Daimyō im feudalen Japan. Als Berater und persönliche Wachen ihres Dienstherren bildeten sie eine Gruppe mit besonderer Vertrauensstellung innerhalb der Samurai. Bekannte Hatamoto waren Enomoto Takeaki und Katsu Kaishū, aber auch der englische Seemann William Adams.

Ähnlich, wie im modernen Sprachgebrauch von den „Oberen Zehntausend“ oft die Rede ist, sprach man im alten Japan allgemein von den „80.000 Hatamoto“. Eine Studie von 1722 gibt ihre Zahl jedoch mit lediglich 5.000 Personen an. Zusammen mit den niederangigen Gokenin im einfachen Beamtendienst betrug die Zahl etwa 17.000.

In der Edo-Zeit (1603-1868) bezeichnete man mit Hatamoto Samurai, die ihre Loyalität keinem Daimyō, sondern direkt dem Shōgun schworen. Rekrutiert wurden sie meist aus Familien, die in der Schlacht von Sekigahara auf der Seite der Tokugawa gekämpft hatten. Ranghöhere Hatamoto (und Daimyō), die das Recht auf eine persönliche Vier-Augen-Audienz beim Shōgun hatten, besaßen den Status eines Omemie-Ijo. Das Tokugawa-Shogunat scheint ohnehin nur zwei Klassen von Gefolgsleuten unterschieden zu haben, wobei die Begriffe Hatamoto und Omemie-Ijo sowie Gokenin und Omemie-Ika (d.h. Gefolgsleute ohne Audienzrecht) synonym verwendet wurden.

Im Gegensatz zu den Daimyō hatten die Hatamoto nur kleine Ländereien mit einem Einkommen von zwischen 260 und unter 10.000 Koku Reis, meist in der Nähe von Edo, und keine eigene Burg. Wenn ein Hatamoto einen offiziellen Posten bekleidete, bezog er allerdings ein zusätzliches, zuweilen sehr beträchtliches Gehalt (Yaku buchi). Hatamoto mit mehr als 3000 koku an Einkommen wurden als Yoriai (寄合) bezeichnet.

Für Hatamoto bestand keine Pflicht zum Sankin kōtai, da sie ohnehin unter direkter Kontrolle des Shogun standen. Ausnahme bildeten die Kōtai-Yoriai (交代寄合). Sie wurden von den übrigen Samurai wegen ihrer besonderen Vertrauensstellung gefürchtet und respektiert, hatten aber auch höhere Maßstäbe an ihr Verhalten zu legen.

Mit dem Ende der Edo-Zeit (Bakumatsu) wurde dieser Titel abgeschafft. Wie viele andere Samurai war ein Großteil der Hatamoto zu diesem Zeitpunkt bei Geldverleihern hoch verschuldet.

 

Samurai

Satsuma-Samurai, 2. Hälfte 19. Jahrhundert, Fotografie von Felice Beato

Samurai [samurai] (japanisch oder seltener ) ist die übliche Bezeichnung für ein Mitglied des Kriegerstandes im vorindustriellen Japan. Eine weitere Bezeichnung, die während der Edo-Periode gebräuchlich war, ist bushi. Heute wird Samurai ausschließlich für den Kriegeradel jener Zeit verwendet und nicht beispielsweise für Ashigaru (wörtlich: „leichtfüßig“; gemeint sind leichtgerüstete Fußsoldaten). Ein herrenloser Samurai wurde Rōnin („Wellenmann“) genannt.

 

Etymologie

Der Ursprung des Wortes liegt im Japan der Vor-Heian-Periode. Es wurde vermutlich saburai ausgesprochen und bedeutet „Diener“ oder „Begleiter“. Erst in der frühen Moderne, namentlich in der Azuchi-Momoyama-Periode und der frühen Edo-Periode des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts, bürgerte sich das Wort Samurai an Stelle von saburai ein. Die Bedeutung hatte sich allerdings bereits lange Zeit vorher gewandelt. Der Begriff Samurai wird aber auch vom japanischen Verb saberu abgeleitet, was ins Deutsche übersetzt dienen, unterstützen bedeutet. Samurai bedeutet also Dienender.

Geschichte

Ursprung

Die Armeen des japanischen Kaisers bestanden ursprünglich aus Wehrpflichtigen, die im Kriegs- oder Rebellionsfall den entsprechenden Provinzen Japans zugeordnet wurden. Sie waren nach dem Vorbild chinesischer Armeen aufgebaut und bestanden aus einem Drittel der kampffähigen erwachsenen männlichen Bevölkerung. Jeder Soldat musste für seine Waffen und Versorgung selbst aufkommen.

Mit den Taika-Reformen von 645 und dem Taihō-Kodex von 702, aufgrund derer eine Landreform durchgeführt und ein einheitliches Steuersystem eingeführt wurde, begann die Entwicklung mächtiger Clans und damit des Schwertadels. Zu den Steuern gehörten auch Fron- und Militärdienst. Kleinbauern, die sich ihrer Steuern und besonders des Wehrdienstes entledigen wollten, verschenkten ihr Land an Institutionen wie Klöster oder an Adlige und pachteten es von ihren neuen Herren wieder zurück. Eine symbiotische Gemeinschaft von Großbauern und Gefolgschaft, Herr und Diener (Shujū) entstand. Diese Methode wurde Kishin (Schenkung) genannt. Durch die Kishin-Methode (die seit der Nara-Zeit unter Strafe stand, was allerdings keinen Erfolg zeigte) brach das ohnehin schwer zu verwaltende und ineffektive System der Wehrpflicht jedoch zusammen. Während der frühen Heian-Periode, also im späten 8. und frühen 9. Jahrhundert, strebte Kaiser Kammu (737–806) nach einer Konsolidierung und Expansion seines Reiches in die nördliche Honshū-Region. Er sandte seine Armeen aus, um die im Norden noch nach den alten Traditionen der Yayoi-Zeit lebenden Emishi zu unterwerfen, und führte den Titel des Shōgun ein, wobei er sich bei der Unterwerfung der Emishi auf die starken regionalen Clans verließ.

Im Krieg gegen die Emishi ab 780 erwiesen sich die Wehrpflichtigen aber als schlechte Kämpfer – die stärksten militärischen Einheiten waren die berittenen Eliteoffiziere. Daraufhin wurde 792 die Wehrpflicht abgeschafft und die Armee auf ein Freiwilligenheer umgestellt. Dieses war jedoch nicht mehr in der Lage, die Sicherheit im ganzen Land aufrecht zu erhalten. Besonders in den entlegenen Provinzen verschlechterte sich die Situation, so dass die lokalen Großbauern dort letztlich selbst für ihre Verteidigung sorgen mussten. Sie waren dabei so erfolgreich, dass sich einige Familien im Laufe der Zeit darauf spezialisierten, militärische Aufträge des Kaiserhauses durchzuführen – der Schwertadel (Buke) war geboren. Dabei spielten Prinzen, die ihr Glück in der Provinz suchten, eine besondere Rolle: Die Taira, Minamoto und andere Sippen haben alle kaiserliche Vorfahren.

Während der Heian-Zeit (794–1192) bezog sich samurai vor allem auf die Wachen des kaiserlichen Palastes und die Schwertträger. Diese Vorläufer der klassischen Samurai wurden vom Herrscher ausgestattet. Ihnen war es vorgeschrieben, fortwährend ihre Beherrschung der Kampfkunst zu verbessern.

Da zu Beginn der größte Vorteil dieser militärischen Einheiten in ihrer Erfahrung im Gebirgskampf und vor allem im Bogenschießen lag, blieb für den größten Teil der folgenden Feudalperiode, der Ära der Samurai-Herrschaft, der Ausdruck Yumitori (Bogenschütze) der Ehrentitel eines ausgezeichneten Kriegers, selbst als der Schwertkampf die größere Wichtigkeit erlangt hatte.

Aufstieg

Samurai in voller Rüstung 1860

Ursprünglich waren die Samurai nur Soldaten im Dienste des Kaisers und der Adelsstämme. Durch den Aufstieg des Shogunats und der damit einhergehenden Errichtung einer Militäraristokratie stiegen die Samurai allerdings zur regierenden Schicht auf.

Während die regionalen Daimyō sich zusammenschlossen und Arbeitskraft sowie Ressourcen sammelten, formten sie eine auf den tōryō (Anführer) ausgerichtete Hierarchie. Dieser tōryō war entweder ein entfernter Verwandter des Kaisers oder ein rangniedrigeres Mitglied einer der drei Adelsfamilien, der Fujiwara, der Minamoto oder der Taira. Obwohl die tōryō ursprünglich nur auf vier Jahre befristet als Magistraten in die Provinzen entsandt worden waren, entschlossen sie sich zu bleiben, wohl wissend, dass sie nach ihrer Rückkehr nur Nebenrollen in der Regierung spielen würden. Ihre Söhne erbten ihre Positionen und führten von der Mitte bis zum Ende der Heian-Periode die regionalen Daimyō weiter beim Niederschlagen der Rebellionen in ganz Japan an.

Wegen ihrer militärischen und ökonomischen Stärke entwickelten sich die Daimyō zu einem neuen Machtfaktor in der Politik am Kaiserhof. Ihre Beteiligung an der Hōgen-Rebellion gegen Ende der Heian-Periode trug noch zur Konsolidierung ihrer Macht bei. Während der Heiji-Rebellion 1160 kam es zum Kampf der rivalisierenden Minamoto und Taira. Der siegreich aus der Rebellion hervorgehende Taira no Kiyomori (1118–1181) wurde als erster Krieger, der eine solche Position erreichte, kaiserlicher Berater und übernahm schließlich die Kontrolle über die Regierung. Auf diese Weise bildete er die erste Samurai-dominierte Regierung und verwies den Kaiser auf eine ausschließlich zeremonielle Funktion.

Japan der Feudalzeit

Ein erneuter Zusammenstoß zwischen den Taira und den Minamoto 1180 führte zum Gempei-Krieg, der bis 1185 dauerte. Der siegreiche Minamoto no Yoritomo (1147–1199) ging 1190 nach Kyōto und wurde zum Seii-Tai-Shōgun ernannt (wie der Titel Shōgun in voller Länge heißt). Er begründete das Kamakura-Shōgunat (1192–1333).

Der mongolische Kaiser Kublai Khan sandte während der frühen Feudalzeit Abgesandte an den japanischen kaiserlichen Hof, um die Unterwerfung des japanischen Kaisers zu fordern. Der japanische Kaiser weigerte sich allerdings, den Forderungen Kublai Khans Folge zu leisten, und schickte die Botschafter wieder zu ihrem Herrn zurück. 1274 griffen die Mongolen unter Kublai Khan Japan mit einer Flotte von 900 Schiffen und 23.000 Soldaten an. Der Angriff misslang, und viele der Schiffe wurden durch den berühmt gewordenen Sturm Kamikaze zerstört oder stark beschädigt.[1]

Als Kublai Khan einige Jahre später erneut Abgesandte schickte, ließ der japanische Kaiser sie köpfen. Jahre später, um 1281 versuchten die Mongolen in der Schlacht von Kōan mit einer noch größeren Armee von 4500 Schiffen und 142.000 Soldaten erneut Japan zu erobern, was allerdings an schlechten Wetterbedingungen und dem harten Widerstand des Volkes scheiterte.[2]

Mit dem Tod Kublai Khans im Jahre 1294 wurden die Invasionspläne aufgegeben.

Obwohl der Krieg gewonnen wurde, so gab es doch zahlreiche Probleme im Land. Weil die Landwirtschaft vernachlässigt worden war, gab es Hungersnöte in Japan, und viele Samurai wurden herrenlose Rōnin. Tatsächlich waren Chaos und Hunger in Japan ausgebrochen, und von vielen Historikern wird diese Zeit als eine der dunkelsten Phasen in der Geschichte der Samurai betrachtet.

Im Laufe der Zeit wurden mächtige Samurai-Daimyō zu Kriegsadeligen (buke), die nur nominal der Aristokratie des Hofes (Kuge) unterstanden. Während die Samurai höfische Sitten wie Kalligraphie, Dichtkunst und Musik übernahmen, wurden im Gegenzug von den kuge auch Samurai-Fähigkeiten übernommen. Trotz verschiedener Intrigen und kurzer Perioden unter der Herrschaft diverser Kaiser lag die wahre Macht in den Händen der Shōgune und Krieger.

Während der Sengoku Jidai („Periode der Krieg führenden Provinzen“, 1467–1568) war das japanische Ständesystem noch so flexibel, dass sich auch Männer aus niederen sozialen Klassen als Krieger einen Namen machen und Samurai oder Samurai zu Daimyō werden konnten (auch wenn ein formaler Bushidō-Status bei 150 gleichzeitig um Einfluss kämpfenden Kriegsherren kaum einen Wert besaß). Dies änderte sich, als Toyotomi Hideyoshi (1536–1598), selbst Sohn eines Fußsoldaten, nach einem furiosen Aufstieg Erster Minister (Kampaku) wurde. Er erließ 1586 ein Gesetz, das die Zugehörigkeit zum Samurai-Stand als permanent und erblich festschrieb und Nicht-Samurai verbot, Waffen zu tragen.

Als Samurai verkleidete Kabuki-Schauspieler (um 1880)

Während des Tokugawa-Shogunats beziehungsweise der Edo-Periode (1603–1867) wurden Samurai vermehrt Höflinge, Bürokraten und Administratoren anstelle von Kämpfern und Daishō. In dieser Zeit wurde vermutlich das erste Mal ein Europäer, nämlich William Adams, zum Samurai ernannt.

 

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Das Schwertpaar der Samurai (Katana und Wakizashi) wurde mehr ein symbolisches Emblem der Macht denn eine Waffe des täglichen Gebrauchs. Samurai besaßen weiterhin das Recht, jeden Bürger niederzuschlagen, der ihnen nicht den gebührenden Respekt erwies; in welchem Maße von diesem Recht Gebrauch gemacht wurde, ist aber nicht bekannt. Als die Regierung schließlich die Daimyō zwang, die Größe ihrer Armeen zu reduzieren, wurden arbeitslose Rōnin zu einem großen gesellschaftlichen Problem.

Schüler schrieben den Bushidō in seiner endgültigen Form während der Tokugawa-Periode fest. Aus dieser Periode stammt auch das berühmteste Buch des kenjutsu, Miyamoto Musashis Das Buch der Fünf Ringe (1643).

Die Ereignisse der 47 herrenlosen Samurai (Rōnin), die den erzwungenen Selbstmord ihres früheren Herrn rächten, führten in der damaligen Gesellschaft zu einem Konflikt zwischen der Kriegerehre und dem durch das Tokugawa-Shogunat erzeugten Rechtssystem. Am Ende wurde 46 der Rōnin befohlen, Seppuku zu begehen. Der Spielfilm 47 Ronin thematisiert jene Vorfälle

 

 

 

Persönliches Einkommen und Lebenssituation

Den Samurai wurde von ihrem Lehnsherrn (Daimyo) eine festgesetzte jährliche Reismenge (Koku) als eine Art Gehalt gewährt. Das Koku war abhängig von Status, Familienzugehörigkeit und persönlichem Verdienst. Ein niederer Daimyo verfügte über mindestens 10.000 Koku Reis pro Jahr, ein hoher Samurai oder Hatamoto über 100.000. Gemessen an der Kaufkraftentwicklung entsprach dabei 1 Koku etwa 100 Euro nach heutigem Stand.

In einem kleinen Fürstenlehen (Han) wie Yamagata, das um das Jahr 1865 70.000 Koku Ertrag brachte, mochte ein Samurai in einer hohen Militär- oder Beamtenposition wenige Tausend Koku erhalten. Doch auch ein Samurai mit 1200 Koku galt als vermögend. Eine 400-Koku-Familie zählte zu den Wohlhabenden und mochte ein respektables Anwesen mit Ziergarten und mehrerern Dienern besitzen. Selbst ein Samurai mit 150 Koku lebte in noch gesicherten finanziellen Verhältnissen.

Ein 50-Koku-Samurai (etwa ein rangloser Soldat oder niederer Beamter der Burgverwaltung) führte hingegen eine prekäre Existenz, obwohl er – wie jeder Samurai – von Abgaben befreit war und vom Dienstherrn eventuell die Unterkunft gestellt bekam. Typisch war das Leben in einer bescheidenen „Samurai-Reihenhaussiedlung“: umzäunte kleine Wohnhäuser mit Wirtschaftsgebäuden, dazu ein Gemüsegarten, den er unter Umständen mit Hilfe seines vermutlich einzigen Dieners bestellte. Hatte der Samurai außerdem noch Frau und zwei bis drei Kinder zu versorgen, war die Gefahr von Armut und Verschuldung groß. Etwa im Fall einer langwierigen Krankheit drohte die Verpfändung von Koku-Anteilen, so dass das Netto-Einkommen vielleicht auf 30 Koku sank. In diesem Fall wurde die gleichzeitige Finanzierung von angemessener Kleidung und von Lebensmitteln unmöglich, Familienmitglieder waren nun zur Heimarbeit oder zur Annahme einer Erwerbsarbeit gezwungen. In dieser Situation unterschied sich das Leben zumindest materiell kaum noch von dem eines Kleinbauern.

Jedem Samurai drohte das Schicksal, zum herren- und mittellosen Rōnin abzusteigen. Fiel er in Ungnade, oder hatte nach dem Tod seines Herrn dessen Nachfolger keine Verwendung mehr für ihn, zog die Samurai-Familie mitunter jahrelang auf Wanderschaft, um sich einen neuen Brotgeber zu suchen.

Religion

Nahezu alle Samurai waren Anhänger des Buddhismus, und handelten dennoch sehr oft gegen dessen heilige Regeln, indem sie Menschen oder Tieren Leid zufügten. Viele Samurai besaßen zum Buddhismus eine ähnliche Beziehung, wie die europäischen Ritter zum Christentum. Sogar die Rōnin, welche sich eigentlich vom Weg der Samurai entfernt hatten, praktizierten trotz allem immer noch ihre Religion, und bewahrten sich so ihren Glauben. Einige Samurai sollen sogar aus Verehrung zu dem Buddha Siddhartha Gautama gegenüber ihren Gegnern Gnade gezeigt haben. In der Kamakura-Zeit begann durch die Einführung von zwei buddhistischen Schulen eine neue religiöse Ära in Japan, welche sich auch auf die Samurai auswirkte. Der japanische Kaiser an sich wurde von vielen Samurai als lebende Gottheit angesehen; dies wirkte sich jedoch nicht auf ihre Gesinnung gegenüber dem Buddhismus aus. Auch heute wird der buddhistische Glaube noch in Samurai-Schulen unterrichtet.

Die Meiji-Restauration

Samurai in historischer Rüstung, ca. 1880

Die letzte Sternstunde der ursprünglichen Samurai kam 1867 während der Meiji-Restauration, als kaisertreue Samurai aus den Lehen Chōshū und Satsuma die Streitkräfte des Shogunates bezwangen. Kaiser Meiji (eigentlich Mutsuhito, 1852–1912) hob den Samurai-Status jedoch zugunsten einer moderneren, westlich orientierten Armee auf und behielt lediglich das Katana für Offiziere bei. Der Samurai-Stand wurde in Shizoku (士族) umbenannt. 1876 wurde den Samurai das Tragen ihrer traditionellen Tracht mit den zwei Schwertern in der Öffentlichkeit untersagt, ihre Privilegien wurden ihnen entzogen. Die Samurai führten mehrere Kriege gegen den Kaiser an, betrachteten diese aber als Krieg für den Kaiser. Die letzte Erhebung von unzufriedenen Samurai, die Satsuma-Rebellion, wurde 1876/77 von der neuen japanischen Wehrpflichtigen-Armee in verlustreichen Kämpfen niedergeschlagen. Der Film Last Samurai greift dieses Motiv auf, nimmt sich aber große erzählerische Freiheiten.

Noch im Zweiten Weltkrieg beeinflussten einige Gedanken des Bushidō das Handeln der japanischen Soldaten. Viele Blutlinien der Samurai, wie das Haus Honda, haben in der japanischen Wirtschaft und Politik auch heute noch großen Einfluss.

Ausbildung

Die Ausbildung zum Samurai begann oft schon im Alter von drei Jahren und war geprägt von hartem Drill. Die Ausbildung beinhaltete in erster Linie Körperbeherrschung und Schmerzunterdrückung. Wenn sie etwas älter waren, lernten sie in einem nahen Kloster lesen und schreiben. Dorthin mussten sie, auch im Winter, zu Fuß gehen. Sie waren gezwungen, ihre Angst zu bekämpfen, indem sie auf dem Friedhof oder Richtplatz eine Nacht verbringen mussten. Im Alter von etwa fünf bis sieben Jahren begann die Unterweisung im Umgang mit den Waffen (Bogenschießen, Schwertkampf, Fechten und Jiu Jitsu: Selbstverteidigung ohne Waffengebrauch). Wie in vielen stark spezialisierten Berufen, war es auch für die Ausbildung des Samurais üblich, dass ein älterer, erfahrener Samurai einen jungen Mann über mehrere Jahre in die Lehre nahm. Erst nach Abschluss der Ausbildung nahm er gegebenenfalls einen neuen Lehrling auf, bildete also in der Regel nie mehrere Krieger gleichzeitig aus. Die Lehrzeit bei einem älteren Samurai, die etwa um das zwölfte Lebensjahr begann, endete ungefähr mit 15 Jahren. In dieser Zeit lebten Lehrer und Schüler zusammen und hatten eine Wakashudo genannte Beziehung, die meist mit dem Erwachsenwerden des Schülers in eine platonische Freundschaft überging. Den Abschluss der Ausbildung bildete die feierliche Zeremonie des Gempuku. In dieser legte der Schüler seinen alten Kindesnamen ab und bekam einen neuen Namen, erhielt Lang- und Kurzschwert, das Daishō, eine eigene Rüstung und übernahm den traditionellen Haarschnitt der Samurai.

Bewaffnung

Wakizashi-Schwert der Edo-Periode, 19. Jahrhundert
Helm und Brustpanzer

Äußeres Kennzeichen der erhabenen sozialen Stellung war das Schwerterpaar (Daishō), das zu tragen ausschließlich Samurai vorbehalten war. Das Daisho bildete die Hauptbewaffnung des Samurai. Es bestand aus dem langen Katana, welches im 15. Jahrhundert aus dem Tachi hervorging und ab Ende des 14. Jahrhunderts (frühe Muromachi-Zeit) traditionell von den Samurai verwendet wurde, und dem kurzen Wakizashi beziehungsweise Kotetsu. Im Gegensatz zu den meist geraden Schwertern der europäischen Ritter war das japanische Schwert leicht gebogen und mehr wie ein Säbel geformt für das Schneiden ausgelegt. Vorder- und Rückseite waren unterschiedlich gehärtet. Ein Treffer verursachte tiefe Schnittwunden oder trennte Gliedmaßen ab. Wie auch beim europäischen Adel des Mittelalters wurde der Verzierung des Schwertes und der Schwertscheide Bedeutung zugemessen.[3]

Eine andere Waffe der Samurai war der Yumi (Bogen), insbesondere der Dai-kyū (Langbogen), welcher wegen seiner enormen Größe, seiner gewaltigen Reichweite und seiner großen Durchschlagskraft gefürchtet war. Ein geübter Schütze konnte aus etwa 150 Metern Entfernung ein bewegliches Objekt von der Größe eines Hundes sicher treffen, aber auch Reichweiten von etwa 300 Metern waren möglich. Seine asymmetrische Form machte es zudem möglich, ihn auch vom Pferderücken aus abzufeuern, was ihn als Reiterwaffe gefürchtet machte. Zu ihrer Notwehr besaßen sie zusätzlich noch den so genannten Tantō, einen Dolch.

Auch zwei Lanzen gehörten zur Ausrüstung eines Samurai: Die Klinge der Schwertlanze Naginata war lang und leicht gebogen, der Yari hatte meist eine dolchartige und dreieckige Spitze und war beidseitig geschliffen. Der Yari konnte aber auch ein- oder beidseitig Haken aufweisen. In der Kreuzform spricht man vom Jumonji-Yari.

Die japanischen Waffen leiten sich von Vorbildern vom Festland ab, entwickelten sich aber relativ unabhängig: Die ersten, geraden Schwerter wurden allmählich einschneidig und gebogen, die Bögen asymmetrisch und sehr lang.

Bis in die Ashikaga-Zeit im 14. Jahrhundert war der Bogen die Hauptwaffe. Selbst zu Beginn der Einführung von Handfeuerwaffen durch die Portugiesen Mitte des 16. Jahrhunderts war der Langbogen diesen in Anwendung, Zielsicherheit und auch Reichweite überlegen. Schwerter kamen erst zum Einsatz, nachdem alle Pfeile verschossen waren. Der Kampf wurde zum Duell, nachdem der Krieger aus der Formation hervortrat und die Namen seiner Vorfahren rief, die ebenfalls Ruhm als Samurai genossen, um sich dann einem ebenbürtigen Gegner zu stellen. Schlachten in geschlossenen Formationen mit massiver Verwendung der Lanze (yari-ashigaru) traten erst im Sengoku Jidai, dem Zeitalter der streitenden Reiche Ende des 15. bis Ende des 16. Jahrhunderts, auf. Die Muskete drängte wie in Europa allmählich die Blankwaffen durch ihre Kostengünstigkeit und einfache Handhabung zurück. Allerdings gab es einige Adelshäuser in Japan, die die Verwendung von Musketen ablehnten, weil sie Feuerwaffen als „feige“ und „unehrenhafte“ Waffen betrachteten.

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