Montag, Januar 20, 2025

Kyūsho Jitsu

Meridiane

Kyūsho Jitsu (jap. 急所術, dt. „Kunst der Vitalpunkte“) bezeichnet das Wissen um die vitalen Punkte des menschlichen Körpers und ihre Benutzung in den Kampfkünsten. Kyūsho Jitsu ist eine eigenständige Kampfkunst, aber kein Kampfsport, weil hierin keine Wettkämpfe stattfinden. Es ist eine auf den Erkenntnissen und Prinzipien der Akupunktur und der Verbindung zur westlichen Neurologie basierende Methode der Arbeit mit den Vitalpunkten in den Kampfkünsten.

Auch in den nichtjapanischen Kampfkünsten war das Wissen um die vitalen Punkte meist vorhanden. Hier waren sie unter den Namen Dim Mak oder Dianxue (chinesische Stile) und Kupso Sul oder Hyol Do Bop (koreanische Stile) sowie Marma-Adi (Indien) bekannt. Mit der Versportlichung der Kampfkünste ist dieses Wissen jedoch größtenteils verloren gegangen. Einzelne Druckpunkte sind meist noch bekannt, die Anwendung in ihrer Gesamtheit wird indes nicht mehr unterrichtet. Aufgrund der hohen Anpassungsfähigkeit und breiten Anwendbarkeit des Kyūsho ist eine Integration in praktisch jeden bekannten Stil möglich.

Beschreibung des Kyūsho Jitsu

Im Kyūsho Jitsu werden durch die Manipulation der Punkte die energetischen und neurologischen Vorgänge des menschlichen Körpers in einer Form beeinflusst, dass eine Beeinträchtigung des Körpers hervorgerufen wird. Diese kann in Form von Schmerz, Gleichgewichtsstörungen, Kraftverlust bis hin zum Verlust des Bewusstseins auftreten. Andererseits kann das erworbene Wissen, wie in der Traditionellen Chinesischen Medizin), auch zur Linderung verschiedener Beschwerden genutzt werden

Medizinische Grundlagen und Unterscheidung

Es gibt zwei verschiedene Arten des Kyūsho Jitsu. Die eine basiert ausschließlich auf den westlichen Erkenntnissen der Medizin und beschreibt anhand dessen die Auswirkungen der Schläge und Griffe. Dazu gehören Traumata, Gewebsverletzungen, Nervenschocks und Sehnen- oder Muskelverletzungen. Diese Techniken sind alle wissenschaftlich nach unserem Stand der Medizin nachweisbar. Die Techniken sind einfach und funktional gehalten. Die zweite Art des Kyūsho Jitsu bedient sich der westlichen und der asiatischen Medizin. Man geht von dem Meridiansystem der Akupunktur aus. Man berücksichtigt aber auch die oben genannten medizinischen Aspekte. Die Techniken sind wesentlich feiner und genauer. Es bedarf wesentlich mehr Zeit, um die Techniken in Gänze und Perfektion zu beherrschen. Grundlegendes Wissen und Können lässt sich genau wie bei der ersten Variante in kurzer Zeit erlernen.

Shutō
Ippon-Ken

Techniken

Es gibt viele Möglichkeiten des Schlagens und des Tretens. Aber in diesem Stil ist die Punktgenauigkeit eines der Hauptmerkmale. Normale Techniken wie Oizuki (Fauststoß) erzielen nicht die perfekte Wirkung. Die wichtigsten Handtechniken sind eher Ippon-Ken, Shute, Haito, Teisho, Keito und Hiraken. Bei den Beintechniken ist die Auswahl eher gering, wie z. B. Hiza Geri, Sokuto, Kakato. Es gibt auch die Möglichkeit, statt zu schlagen oder zu treten, die Vitalpunkte durch Greifen oder Drücken zu reizen. Die Ausführung der Techniken entspricht optisch denen vieler anderer Kampfkünste, jedoch wie schon erwähnt sind Punktgenauigkeit, korrekter Winkel und Angriffsrichtung entscheidend für die Wirkung. Im Kyūsho Jitsu ist der Krafteinsatz häufig gering, da die Nervenpunkte sehr empfindlich reagieren. Daher ist nicht entscheidend, ob man körperlich fit ist. Selbst ein kleines Kind oder ein alter Mensch kann diese Technik anwenden. Um diese Techniken zu erlernen, kann man an Dummy, Pratzen und Makiwara üben. Jedoch ist das Training am Menschen unerlässlich.

 

Nukite

Meister des Kyūsho Jitsu

Es gibt viele Meister, die diese Kunst unterrichten, wie Evan Pantazi, Rick Clark,[1] George Dillman[2] und noch viele andere. Nach den Aussagen der Meister kann man die grundlegenden Techniken der Selbstverteidigung schnell lernen, jedoch nur ein intensives Studium führt einen zur Meisterschaft.

 

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